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Seit einigen Jahren erlebt Sri Lanka einen Aufschwung. Immer mehr Touristen strömen auf die Insel unterhalb des indischen Subkontinents. Traumstrände, Tempel, Fischerdörfer, Weltkulturerbe, indisches Flair, leckeres Essen sowie freundliche Einheimische machen Sri Lanka zu einem Highlight von Südasien. Dass hier früher oder später unzählige Hotelkomplexe aus dem Boden spriessen ist nur eine Frage der Zeit. Ein rascher Besuch der Insel lohnt sich. Gerne auch zur Monsunzeit. Denn in Sri Lanka scheint immer irgendwo die Sonne.
Eine Reise nach Südasien ausserhalb der Wintersaison stimmt viele Besucher skeptisch. Zu unsicher, ob die lang ersehnten Ferien nicht wegen des Monsuns ins Wasser fallen. Zudem sind im Sommer und Frühherbst Badeferien in Europa hoch im Kurs. Dennoch, die Badeorte in Italien, Spanien oder Frankreich sind mit dem Paradies in Südasien keineswegs zu vergleichen, und natürlich auch frappant teurer.
Der Monsun in Asien ist unberechenbar: Ich sitze im Hotelzimmer in Tangalle und draussen schüttet es seit Stunden in Strömen. Wenige Meter von meinem Hotel entfernt befindet sich ein Postkartenstrand; Sattgrüne Palmen, türkisblaues Meer, weisser Sand und sanfte Wellen. Es ist Anfang September, die Hauptzeit des Monsun in Indien und einigen anderen Teilen Asiens. Inmitten von prasselnden Regentropfen macht das Baden keinen Spass. Deshalb strömen die meisten Touristen zwischen Dezember und März nach hierher. Zu dieser Zeit regnet es nur im Norden der Länder, während die Strände im Süden in Sonnenschein getaucht sind.
Ich bin keineswegs frustriert über den Regen. Glücklicherweise befinde ich mich ja in Sri Lanka, der Insel am Zipfel des indischen Subkontinents. Beachferien können hier das ganze Jahr über gemacht werden. Weil das Land nur etwa so gross ist wie Irland, bieten sich das Umherreisen gerade zu an. In nur wenigen Stunden, sind die sonnigen Ecken der Insel mit Bus oder Taxi erreichbar. Wenn es im Westen regnet, scheint im Osten die Sonne — und umgekehrt. Ich steige in den nächsten Bus, dieser ist übrigens ordentlich auf Englisch angeschrieben und fahre innerhalb von knapp 120 Minuten nach Mirissa, dem «Wal»-Fahrtsort Sri Lankas. Die Sonne scheint. Ich surfe einige Wellen und esse am Abend leckere Meeresfrüchte. Auf die bei den Touristen angesagte Bootstour zur Beobachtung von Walen verzichte ich.
In «Lanka» sind verschiedene Niederschläge während des ganzen Jahres üblich. Dennoch ist die Monsun-Saison nicht in Stein gemeisselt — und schon gar kein Grund, auf dieses wundervolle Reiseziel zu verzichten. Sogar zur Hauptmonsunzeit zwischen Mai und September scheint die Sonne im Nordwesten bis um vier Uhr nachmittags.
Sri Lanka bietet unglaublich viel auf so kleinem Raum. Kaum ein anderes Land auf der Welt kann hier mithalten: acht UNESCO-Weltkulturerben, Traumstrände, paradiesische Wellen, Safari-Exkursionen, bestechende Landschaften, Grossstadtgetümmel, Teefelder und Wanderwege. Sri Lanka ist abwechslungsreich, ziemlich günstig und noch nicht von Touristen überlaufen. Durch die Nähe zum Subkontinent im Norden erinnert das Land stark an Indien (deshalb wird die Insel auch «die Träne Indiens» genannt). Für Reisende ist Sri Lanka allerdings besser erschlossen, sauberer und dank einer guten Infrastruktur von Zügen, Bussen sowie Taxidiensten einfacher zu bereisen.
Wie die meisten Besucher lande ich in der Hauptstadt Colombo am einzigen internationalen Flughafen des Landes. Auf den Grossstadttrubel verzichte ich vorerst lieber. Zum Schluss meiner Reise werde ich noch genug Gelegenheit haben, Colombo zu erkunden. Ich steige in ein Tuk-Tuk und fahre los in Richtung Negombo. Die Fischerstadt liegt näher am Flughafen als Colombo selbst. Hier finden sich viele Strände und einige Kanäle, die einst von den Holländern als Transportwege für Zimt angelegt wurden. Diese ziehen sich durch den gesamten Ort und haben der Stadt den Beinamen «Little Amsterdam» eingebracht. Die Sonne scheint kaum, am Strand ist nicht viel los und generell sind nur wenige Touristen anzutreffen. Der Off–Season zum Trotz; die Restaurants bieten leckeres Essen und die Hotels locken mit guten Preisen. Am Abend lerne ich einen einheimischen Fischer kennen, der mich am Folgetag um vier Uhr morgens mit dem Boot aufs Meer hinaus fährt. Anschliessend zaubert er mir ein köstliches Essen. Als ich ihm etwas dafür zahlen will, winkt er lächelnd ab.
Der Hotelbesitzer in Negombo erklärt mir, dass ab der zweiten Hälfte des Jahres die Sonne vor allem an der Ostküste der Insel scheint. Ich beschliesse ins Surferparadies Arugam Bay zu fahren. Mit dem Bus dauert die Fahrt rund fünf Stunden — mit dem Auto weitaus weniger. Frühmorgens bis nachmittags gegen vier Uhr scheint hier die Sonne bei fast blauem Himmel. Arugam Bay ist eigentlich keine Stadt, sondern eine Strasse mit einer Ansammlung von Hotels, Restaurants und Bars. Der Strand befindet sich gleich daneben. Die Touristen sind dementsprechend etwas zahlreicher anzutreffen. An Charme eingebüsst hat der Ort trotzdem nicht. Neben westlich orientierten Restaurants sind immer wieder lokale Essensbuden anzutreffen. Einheimische servieren indisch-westliche Menüs, geben Surfunterricht und organisieren liebevoll die abendlichen Feuershows in den Bars. Arugam Bay bietet alles in allem angenehme Strandferien: Für das Angebot an Wasseraktivitäten ist gesorgt, für das kulinarische Wohlbefinden ebenfalls. In den Bars gibt’s günstige Drinks und gute Unterhaltung.
Nach einigen Tagen fahre ich weiter nach Batticaloa, das in einer Bucht an der Ostküste liegt. Es ist nicht ganz einfach, eine Unterkunft am Strand zu finden — dafür habe ich diesen wundervollen Ort ganz für mich alleine. Da es hier kaum schattenspendende Palmen gibt und die Sonne unbarmherzig herunter brennt, gehört ein Schirm ins Gepäck. Am Abend schlendere ich durch die Stadt, die unspektakulär, dafür aber authentisch ist. Ich begebe mich auf die Suche nach den «Singenden Fischen». Angeblich soll ihr Gesang in mondhellen Nächten und bei ruhiger See hörbar sein. Dazu wird ein Padel ins Meer getaucht und das Ohr ans andere Ende gehalten. Liebhaber von Sri-Lankischem Kunsthandwerk werden in Batticalao sicherlich auch fündig. Insgesamt reichen zwei Tage für die Erkundung der Ortschaft aus.
Trincomalee, kurz Trinco genannt, liegt noch weiter im Nordosten und ist durchwegs sonnig. Im 16. Jahrhundert soll hier der sagenhafte Tempel der tausend Säulen gestanden haben. Leider wurde dieser von den Portugiesen über eine Klippe ins Meer gekippt. Trinco wird vorwiegend von Tamilen bewohnt und ist dadurch sehr ähnlich wie Südindien. Noch bis vor wenigen Jahren herrschte hier Krieg und Elend. Etwas ausserhalb der Stadt erinnert ein Sperrgebiet an diese schwere Zeit. Trincomalee ist sehenswert — besonders der Koneswaram Tempel oder die heissen Quellen von Kanniya. Als Tourist ist bin ich hier ein Exot. Die Aufmerksamkeit der Einheimischen ziehe ich ungewollt auf mich. Diese erlebe ich als sehr freundlich und hilfsbereit.
Ich kann mich kaum entscheiden, wohin ich als nächstes soll. Die Hügellandschaften rund um die Stadt Kandy, soll zahlreiche Sehenswürdigkeiten bieten. Darunter der Zahntempel, eine der bedeutendsten Pilgerstätten Sri Lankas. Rund 40 Kilometer von Kandy entfernt befindet sich das Elefantenwaisenhaus von Pinnewala. Lohnenswert wäre auch ein Besuch in Anuradhapura, der ältesten Stadt Sri Lankas. Das nahegelegene Mihintale ist einer der Geburtsorte des weit verbreiteten Theravada-Buddhismus und ein Ableger der Buddha-Stätte in Bodhgaya in Indien.
Ich entscheide mich in den Süden zu reisen. Dort liegt die bekannteste und bunteste Stadt der Insel: Galle. Der erste Zwischenstopp in Tangalle erweist sich als Reinfall. Es regnet unterbrochen. Dieser Umstand vermiest mir meinen langersehnten Besuch an einem umliegenden Traumstrand. Ich fahre weiter nach Mirissa. Viele Besucher erhoffen sich dort einen Blick auf einen Wal zu erhaschen. Der Strand in Mirissa ist mit gemütlichen Restaurants bestückt und das Meer bietet tolle Wellen zum Bodysurfen.
Schliesslich gelange ich mit dem Bus nach Galle. Wie keine andere Ortschaft auf der Insel versprüht die antike Hafenstadt einen einzigartigen Charme. Dieser entsteht vor allem durch die gemischte Architektur und die vielen Farben. Galle wurde von den Portugiesen aufgebaut und galt früher, für den Handel mit Seide und Gewürzen, als Tor zur Welt. Als ich durch die Strassen schlendere, spüre ich zugleich den kosmopolitischen Charakter der Stadt. Die Altstadt von Galle ist ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Über den geschichtsträchtigen Gebäuden liegt ein stetiger Gewürzduft. Diese gibt es an jeder Ecke zu kaufen. Aber Vorsicht vor Wucherpreisen! Als ich beim bekannten Galle Fort eintreffe beginnt es wieder zu regnen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn dieser Ort ist eine Goldgrube für Jäger antiker Gegenstände. So besuche ich viele kleine Läden mit faszinierenden Kunstwerken. Mithilfe eines Tuk-Tuks reicht ein Tag aus, um das Fort, den Tempel, die Moschee und den Leuchtturm zu besichtigen.
Zum Abschluss bin ich wieder in Colombo. Im historischen aber auch sehr modernen Geschäftsviertel Fort, befinden sich die meisten Hotels, das Parlament, der Amtssitz des Präsidenten und sämtliche Banken. Das Stadtbild wird geprägt von den imposanten Zwillingstürmen des World Trade Centers Colombo. Dieses ist eines der höchsten Gebäude in Südasien. Das Wachstum von Sri Lanka ist in Colombo spürbar. Wie so oft in Asien, unterscheidet sich die Hauptstadt durch moderne Shoppingmalls und teure Autos auf den Strassen komplett von den Dörfern im Landesinneren.
Die Hauptschlagader von Colombo ist die Galle Road. Sie zieht sich schnurgerade durch die Stadt und ist reichlich bestückt mit Glaskomplexen, Hochhäusern, Shoppingmalls, Hotels und Restaurants. Gegen Ende der Strasse gelangt man zum islamisch geprägten Teil Colombos. Eine sehenswerte Moschee ziert das Stadtbild. Ich besuche später auch den Gangaramaya Tempel, der mich mit seiner ruhigen und besinnlichen Atmosphäre die Grossstadt vor der Türe vergessen lässt. Der Tempel mit seinen zahlreichen Räume erinnert an ein Brockenhaus. Er ist vollgestopft mit Gegenständen und Buddha-Figuren. Sogar ein lebensgrosser Elefant steht mitten im Tempel. Alte Cadillacs auf den Strassen erinnern an die Kolonialzeit.
Wer Sri Lanka neben der beliebten Wintersaison besucht, wird ausgiebig belohnt: menschenleere Strände, günstigere Preise und die ungeteilte Aufmerksamkeit der Bewohner Sri Lankas. Das Highlight der Insel sind nicht nur die Tempel und Strände, sondern vor allem die Menschen. Deren Herzlichkeit ist kaum zu übertreffen. Sie sind wirklich extrem freundlich und witzig noch dazu — auch wenn nur wenige von ihnen Englisch sprechen. Als ich am Flughafen auf den Abflug warte, kommt mir eine junge Frau, in einem mit Blumen bestickten Sari, entgegen. Höflich fragt sie mich, ob ich einen Fragebogen über meinen Aufenthalt in Sri Lanka ausfüllen möchte. Die Dame ist vom Tourismusdepartment. Der Fragebogen ist ziemlich lange. Die Frau lächelt verlegen. Die Bewohner Sri Lankas geben sich grosse Mühe, den Besuchern eine gute Zeit in ihrem Land zu bescheren. Sie sind hilfsbereit, sorgfältig und charmant. Diese Hingabe der Einheimischen macht eine Reise nach Sri Lanka zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Fotos: David Torcasso, Jessica Feustle