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In Wirklichkeit war ich bis anhin noch nie da. Doch auf meinen Trip durch Manhattan und Brooklyn, bei dem mich der Filmemacher Kyle Corea begleitet, ist vieles vertraut. In New York wird Filmstoff Realität – oder auch umgekehrt.
Er liebt New York. Wie die Figur in Woody Allen’s Film «Manhattan». Allerdings zeichnet der 31-jährige Filmemacher Kyle Corea kein überspitztes romantisches Bild der Stadt, wie es die Hauptfigur im Film tut. Wir sitzen im Kaffee der Brooklyn Roastery Company in der Nähe der Brooklyn Bridge. «Vor 15 Jahren war das keine gute Gegend, Prostitution und Drogen waren hier an der Tagesordnung.» Das Café mit Blick auf das Wasser ist voll. Die meisten sitzen an ihrem Laptop oder telefonieren. «Der Junge da, der schreibt gerade an einem Drehbuch,» sagt Corea, der italienische und kroatische Wurzeln hat. «Menschen kommen hier her, weil hier alles seinen Anfang nimmt.»
Im Jahre 1626 war Downtown Manhattan noch New Amsterdam, eine Kolonie der Dutch West India Company. Es ist der älteste Teil der Stadt. Obwohl ich noch nie in New York war – vieles erkenne ich aus Filmszenen wieder. Hier war Al Pacino als Michael Corleone unterwegs, Michael Douglas als Gordon Gecko im Film «Wall Street» und Woody Allen trifft zum ersten Mal auf Diane Keaton in «Annie Hall». New York hat nach Hollywood die zweitgrösste Film- und Fernsehindustrie. Doch im Gegensatz zur Traumfabrik an der Westküste mit dem Studiosystem ist der Big Apple die Hochburg der unabhängigen Filmemacher. Auch Corea hat sich für New York City entschieden. Weil hier die Avantgarde und die Dokumentarfilmszene ist und er sich hier nicht verbiegen muss, um einen Film zu machen: «I don’t have to fake it until I make it».
King Kong kletterte mit Dwan (Jessica Lange) die Twin Towers hoch. Doch es ist ein anderes Bild, das sich eingeprägt hat. Es sind die Twin Towers, die in Flammen stehen. Als ich vor dem National September 11 Memorial und Museum stehe, habe ich einen Filmriss. Inmitten des World Trade Centers, ist diese ungewöhnlich grosse unbebaute Fläche Realität. Ein Ort, der heute auch viele Touristen anzieht – wie Manhattan im Allgemeinen. «Es ist einfach zu hektisch,» sagt der in Rochester NY aufgewachsene Filmemacher. In Brooklyn Heights, wo er zurzeit lebt, ist es weniger stressig und die Wohnungen sind erschwinglicher. In seiner Gegend trifft er zufällig oft auf Schauspieler wie beispielsweise Ethan Hawke, der bei ihm um die Ecke lebt, erzählt er mir en passant. «Ethan Hawke?» frage ich laut. Er muss lachen und ich verstehe jetzt, was er meint wenn er sagt: «It’s all happening here.»
Miss Liberty hatte viele Rollen. Sie war in Katastrophenfilme wie «The Day After Tomorrow» oder «Deep Impact» zu sehen und hatte ihren grössten Auftritt in «Ghostbusters II», wo sie durch Manhattans Strassen geht und die Stadt rettet. Von der Fähre aus wirkt die fast 50 Meter hohe Freiheitsstatue allerdings eher klein. Die Fahrt mit der kostenlose Fähre nach Staten Island und zurück lohnt sich dennoch.
Vom Wasser geht es in den Untergrund und mit der Subway Richtung Central Manhattan, ins Herzen der Stadt. Hier steht das legendäre Plaza Hotel an der 59-sten Strasse, westlich der fünften Avenue. Neben dem Empire State Building einer der beliebtesten Drehorte in Manhattan. Cary Grant lebte in Hitchcocks Film «North by Northwest» in einem Appartement im Hotel, Kate Hudson nahm als Penny Lane im Film «Almost Famous» eine Überdosis und wurde im Hotelzimmer vom Rolling Stone Reporter vorgefunden – um nur zwei Auftritte des Hotels zu nennen. Ich gehe weiter der 5th Avenue entlang, am grossen Apple Store vorbei, wo Apple Fans bei der Lancierung neuer Produkte campieren. Ein paar Schritte weiter und hier bin ich: «I am just crazy about Tiffany’s!» Ich stehe vor dem Schaufenster von Tiffany’s, wie es Holly Golightly in «Breakfast at Tiffany’s» getan hat. Der Kaffee und die Süssigkeit, die Audrey in dieser Filmszene in den Händen gehalten hat, fehlen mir allerdings noch.
Auf der ehemaligen Hochbahnstrasse im Westen vom Manhattan hole ich das nach. Auf der 2,5 kilometerlangen High Line lässt es sich herrlich flanieren, wie es auch Schauspieler Julie Delpy und Chris Rock im Film «2 Days in New York» getan haben. Immer wieder ertappe ich mich selbst, wie ich anderen beim Quatschen zuhöre: New Yorker sprechen gerne, schnell und viel. Manchmal ohne Punkt und Komma. Eines der Lieblingsthemen ist die Stadt selbst. Sie lieben New York. «Woody Allen hat den Puls der Stadt in seinen Filmen gut eingefangen, sowie auch die Dialoge, die sehr authentisch sind,» sagt Corea, als ich ihn Frage, wer das Gesicht der Filmindustrie in New York ist. Mit Woody Allen, der in Coney Island geboren und in Brooklyn und Manhattan aufgewachsen ist, habe auch ich von Zuhause aus New York kennen gelernt. Meine Realität war die der bewegten Bilder. Jetzt habe ich meinen eigenen Film im Kopf.
Fotos: DER Touristik Suisse AG
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