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Philippinen

Island-Hopping im Land der über 7000 Inseln
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Head of Creative Art & Design

Heidi Raff

ist Head of Creative Art & Design von DER Touristik Suisse. Ihre Leidenschaft für Design, Fashion und Food treibt sie regelmässig zu den It-Places dieser Welt - diesmal sind es jedoch ihre Wurzeln, die Liebe zu frischen Mangos und Kokosnüssen, die sie zurück auf die Philippinen ziehen.

Es ist unser letzter Tag auf den Philippinen, und während ich in der Lagune im Lagen Ressort die letzten drei Wochen Revue passieren lasse, frage ich mich, warum es 25 Jahre gebraucht hat, um an dieses herrliche Fleckchen Erde zurückzukehren. Ich finde keine Antwort.

Die Reisezeit von Zürich nach Manila mit kurzem Zwischenstopp in Singapur beträgt ca. 19 Stunden. Die lange Anreise ist aber schnell vergessen, sobald man sich in die herzliche und gastfreundschaftliche Welt der Philippinos fallen lässt.

Wir überspringen Manila und fahren direkt nach Batangas City. Herzlich werden wir von unserer Familie begrüsst und reichlich bekocht. Es ist ein grosses Wiedersehen, und schon am ersten Abend haben wir das Gefühl, angekommen zu sein.

Die Transportmittel, um von Insel zu Insel zu gelangen, sind vielseitig. Die gut erschlossenen Inseln können angeflogen werden. Andere Inseln erreicht man mit unterschiedlichsten Schiffen: von grossen Fähren mit Schlafkabinen bis zu Bancas – kleinen Booten, oft mit Auslegern und einem Dach aus Bambus. Und zu unserer Überraschung recht pünktlich. Teilweise wurde auch mal früher abgelegt als geplant. Das Reisen auf den Philippinen ist wirklich keine grosse Herausforderung, man sollte nur eines im Gepäck haben: Zeit.

Wir bleiben nur einen Tag in Batangas City und entscheiden uns für die siebenstündige Nachtfähre nach Tablas. Im Schlepptau unsere ganze Familie – dreizehn an der Zahl. Früh morgens tauschen wir die Fähre gegen ein Jeepney – ein typisches Transportmittel, ein Kleinbus. Traditionell waren das Willys-Jeeps, welche die US-Amerikaner nach ihrem Abzug von den Philippinen zurückgelassen hatten und umgebaut wurden. Jeder, der am Wegrand winkt, wird mitgenommen. Ist der Jeepney voll, wird auf dem Dach weitergeladen – und nein, nicht nur Gepäck.

Simara - unberührter Boden

Nach zwei weiteren Stunden in einem Banca und einem Tankstopp mitten im Ozean, sind wir endlich da – auf Simara – eine kleine Insel, fernab vom Tourismus. Das winzige Fischerdorf Corcuera begrüsst uns mit neugierigen Blicken und willkommen heissenden Lächeln.

Diese Insel bietet mehr, als sie vermuten lässt. Mit Rollern erkunden wir die Insel, baden an versteckten Stränden, wandern mit den Einheimischen durch den Palmen-Dschungel und werden mit den feinsten Mangos und Bananen überhäuft. Alles frisch gepflückt vom Garten. Nebenbei klettert mein Onkel mit seiner Machete auf Palmen hoch und erntet nur die besten, jungen Bukos (Kokosnüsse) für uns. Das Fruchtfleisch ist noch rosé und so zart, dass es auf der Zunge nur so zergeht, eine willkommene Erfrischung nach einer langen Wanderung. Es fällt uns schwer, die Insel zu verlassen – es sind vor allem die Menschen, die diesen kleinen Ort zu etwas Besonderem werden lassen.

Bohol - vielseitige Schönheit

Wir fliegen weiter in den Süden. Im Bohol Beach Club auf Panglao wartet ein langer weisser Strand auf uns. Das Resort verfügt über grosszügige Grünanlagen und einige Hängematten. Perfekt, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

Ein weiteres Highlight sind die bekannten «Chocolate Hills», ein Terrain von grasbewachsenen Hügelkuppen, das sich während der Trockenperiode braun verfärbt und den übergrossen, maulwurfartigen Hügeln ihren Namen verleiht. Viel winziger, aber genauso sehenswert sind Koboldmakis – sie sind nicht leicht zu finden, da sie die kleinsten Primaten der Welt sind. Auf die vielen Eindrücke folgt der Hunger, wir lassen den Tag mit einer River Cruise, einem schwimmenden Restaurant auf dem Loboc River, ausklingen.

Palawan - ein Paradies auf Erden

Von Puerto Princessa geht es direkt nach Sabang. Hier finden wir eines der sieben Weltwunder der Natur: Puerto-Princesa-Subterranean-River-Nationalpark. Der Sabang-Untergrundfluss ist mit etwa acht Kilometern Länge der längste schiffbare Untergrundfluss der Welt. Wir dürfen die ersten 1,2 km bestaunen und hier in eine andere Welt eintauchen. Nicht erschrecken, hier leben auch Zwergfledermäuse, die einen gerne einmal überraschen. Für die übrigen Tage war pure Erholung angesagt. Eingebettet zwischen einem satten, weitläufigen Wald und einer ruhigen, entspannten Bucht, ist die Insel Lagen in El Nido – eine private, ruhige Insel – genau das Richtige für uns. Halbtagestouren zu den Hotspots wie Big und Small Lagoon oder einzelne Tauchgänge bieten eine wunderbare Abwechslung.

Das Wasser ist so klar, dass einen die Unterwasserwelt auch vom Kajak oder Stand Up Paddle aus gesehen in Staunen versetzt. Wir kommen auf jeden Fall wieder, und diesmal aber sicher nicht erst in 25 Jahren.

Text & Bilder: Heidi Raff

Erstveröffentlichung: 19. Juni 2018