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Wie ein einsamer grüner Punkt liegt Madeira weit ab der Küsten des Festlandes im Atlantischen Ozean. So klein die Insel, so vielfältig ihre Landschaft. Schroffe Gipfel, schwindelerregend hohe Klippen und jahrein, jahraus eine betörende Blütenpracht. Während vier Tagen habe ich die Vielfalt Madeiras erkundet. Von Levada-Wanderungen über authentische Fischerdörfchen bis hin zu den grandiosen Aussichten von den höchsten Gipfeln habe ich zahlreiche Abenteuer erlebt. Täglich postete ich auf den Social Media Kanälen mit #elsewherebykuoni Updates von unterwegs. Im Anschluss an die Reise, habe ich die Highlights und Tipps hier im Rahmen eines Reiseberichts zusammengefasst.
An Madeiras Image haftet noch immer etwas Staub. Galt die Blumeninsel doch lange Zeit als Rentnerparadies. Doch von diesen Vorurteilen sollte man sich nicht beeinflussen lassen. Die landschaftliche Vielfalt macht die Insel zum Eldorado für Aktivurlauber.
Ein Raunen geht durchs Flugzeug, als wir beim Anflug auf Madeira durch die Fenster die Landebahn erspähen, die eingezwängt zwischen Bergkette und Meer als Brückenbauwerk verlängert wurde. Eine Landebahn auf Stelzen sieht alles andere als vertrauenswürdig aus und so erleben wir nach der bravourösen Landung zum ersten Mal seit Langem wieder einen Applaus der Fluggäste. Sicher angekommen können wir unser Inselabenteuer starten. Wer wie wir in kurzer Zeit möglichst viel von der Insel sehen möchte, der ist mit einem Mietwagen gut bedient. Nach einem Zwischenstopp in unserer Unterkunft der Quinta Splendida, einer schönen Hotelanlage inmitten eines botanischen Gartens, steuern wir als Erstes die Hauptstadt Madeiras an.
Wie vielfältig Madeira ist, zeigt sich bereits auf dem farbenfrohen Mercado dos Lavradores. Den traditionellen Markt, wo alles feilgeboten wird, was auf Madeira gedeiht, besucht man am besten am Morgen zwischen acht und neun Uhr. Um diese Zeit geht es hier quirlig zu und her und die Einheimischen decken sich mit frischen Früchten und Gemüse ein. Direkt um die Ecke liegt die Rua de Santa Maria, eine der ältesten Strassen des ehemaligen Fischerviertels. Mit dem Kunstprojekt «Arte Portas Abertas» wurde der Ruf der Gasse aufgewertet. Lange von den Touristen links liegen gelassen, zieht die Street-Art nun die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich und ist einen Abstecher wert.
Nach einem gemütlichen Spaziergang durchs Hafenviertel fahren wir mit der Seilbahn auf den Hausberg Monte und bewundern Funchal aus der Vogelperspektive. Danach geht es mit einer zweiten Seilbahn gleich weiter zum Jardim Botânico, der ebenfalls hoch über Funchal thront. Das weitläufige Areal ist ein Paradies für Pflanzenliebhaber. Sightseeing macht hungrig und so steuern wir zum Abschluss des Tages das Restaurant Zarcos an, das sich unweit des botanischen Gartens befindet und mit einem phänomenalen Ausblick über Funchal auftrumpft. Den ersten Tag auf Madeira lassen wir stilvoll mit der Fleischspezialität «Espetada» und dem typischen Knoblauchbrot «Bolo do Caco» ausklingen. Panoramablick und herrliches Ferienfeeling inklusive.
Der nächste Tag startet in aller Frühe mit einer grossartigen Morgenstimmung an der östlichen Inselspitze. Ponta de São Lourenço unterscheidet sich landschaftlich vom Rest der Insel. Steppenartige Verhältnisse mit kargen Böden und steil abfallende Felswände dominieren hier das Landschaftsbild. Nach der Rundwanderung über die Halbinsel genehmigen wir uns an der Uferpromenade des kleinen Fischerdörfchens Caniçal einen Espresso und ein Pastel de Nata. Bei unbeständigem Wetter lohnt sich ein Zwischenstopp beim Walmuseum «Museu de Balaia».
Doch uns zieht es bei herrlichem Sonnenschein weiter Richtung wilde Nordküste. Kurz vor Porto da Cruz verlassen wir die Schnellstrasse, die mehrheitlich in schnurgeraden Tunnels von Ortschaft zu Ortschaft führt, und folgen den Serpentinen der alten Küstenstrasse durch die hügelige Landschaft. Nach jeder Kurve öffnet sich uns ein neuer Blickwinkel auf saftig grüne Wiesen mit eingestreuten weissen Häuschen vor der steil abfallenden Küste und die zahlreichen «Miradouros» haben zur Folge, dass wir uns im Schneckentempo Richtung Ponta Delgada bewegen. Postkartenmotive, wo man hinblickt.
Während wir unsere Füsse im angenehm warmen Atlantik erfrischen, erheben sich hinter uns schroffe Gipfel, um die sich die Wolken schmiegen. Ob die Gipfel über die Wolken hinausragen? Um das zu erfahren, machen wir uns auf den Weg nach Achada do Teixeira. Von hier wandert man noch eine gute Stunde zum höchsten Gipfel Madeiras, dem Pico Ruivo auf stolzen 1862 Meter über Meer. Wir starten die Wanderung mit mässiger Motivation und null Aussicht im dicksten Nebel. Ob uns das Wetter gnädig gestimmt ist? Ist es. Kurz vor dem Gipfel öffnet sich über uns wie bestellt der blaue Himmel und wir haben freie Sicht auf die tief eingeschnittenen Täler. Bei guten Wetterbedingungen lockt hier oben die Königstour über das Dach von Madeira. Gut drei Stunden dauert die Wanderung dem Höhenweg entlang, der die drei höchsten Punkte Madeiras miteinander verbindet.
Das wilde Küsten- und Felsenpanorama zieht sich weit bis in den Nordwesten der Insel. In Porto Moniz bilden bizarre dunkle Lavafelsen ein natürlich geformtes Naturschwimmbecken. In den «Piscinas Naturais» badet man geschützt vor der kräftigen Brandung im Meer. Der kräftige Wind und die hohen Wellen hielten mich dann doch davon ab, mit dem Bikini ins Naturschwimmbecken zu hüpfen.
Statt im Meer zu baden, folgen wir der Küstenstrasse weiter Richtung Westen. Vorbei am westlichsten Punkt in Ponta do Pargo kündigen kultivierte Terrassenfeldern an, dass wir den sonnenverwöhnten südlichen Inselteil erreicht haben. Willkommen im Garten Eden Madeiras.
Im idyllischen Fischerdorf Paul do Mar legen wir einen Stopp ein. Unter den Surfern als beste Surfdestination der Insel bekannt, hat mich das Dorf mit seiner relaxten Stimmung verzaubert. Auch auf dieser Seite folgen wir der alten Küstenstrasse, die abenteuerliche Überraschungen bereithält. Kurz vor Ribeira Brava stürzt ein rauschender Wasserfall von einer Felskante mitten auf die Strasse. Ein weiteres Highlight ist Cabo Girão, das mit einer Höhe von rund 560 Meter zu den höchsten Steilklippen Europas zählt. Der Blick nach unten ist schwindelerregend und beeindruckend zugleich. Selbst diese ausgesetzten Küstenstellen sind als Terrassenfelder bewirtschaftet.
Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir Churchills Lieblingsplatz am Ortseingang von Câmara de Lobos. Wo der Politiker zu malen pflegte, tun wir es im gleich und halten die magische Abendstimmung statt mit dem Pinsel mit der Kamera fest.
Man hat uns schon am ersten Tag gewarnt, dass die Wolken auf Madeira zu einem hartnäckigen Wegbegleiter werden können. Bei unserem Ausflug auf die Hochebene Paul da Serra mussten wir feststellen, dass dies keineswegs übertrieben formuliert war. Geplant war eine Levada Wanderung im Tal der 25 Quellen bei Rabaçal. Soweit, so gut. Wäre da nicht der strömende Regen gewesen. Wir ignorieren das garstige Wetter und folgen dem schmalen Pfad der Levada entlang durch den knorrigen Lorbeerwald. Nach rund einer Stunde erreichen wir die 25 kleinen Rinnsale, die diese Levada speisen und so seit über 600 Jahren ein Teil der Äcker und Plantagen Madeiras mit Wasser versorgen. Die sagenhafte Schönheit dieses Naturschutzgebietes tröstet uns über die Tatsache hinweg, dass wir zurück beim Ausgangspunkt bis auf die Socken durchnässt sind. Madeira hält halt immer eine Überraschung bereit.
Text und Fotos: Travelita