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Die karge Schönheit menschenleerer Landschaften, die Unterhaltungskünste der
putzigen Papageitaucher und ein Schaumbad vom Butler: Highlights, die ich so schnell
nicht vergesse. Ich erkundete die britische Küste auf dem Expeditionsschiff Silver
Explorer — und erlebte dabei so manche Überraschung.
Weiche Knie und Herzrasen — zum Glück war die Überquerung der Carrick-a-Rede Rope Bridge in der nordirischen Grafschaft Antrim der einzige Panikmoment auf meiner Schiffsreise. Ich habe nämlich schreckliche Höhenangst. Und trotzdem wagte ich den Gang über die klapprige Hängebrücke, die seit mehr als 350 Jahren jeweils im Frühling von Lachsfischern errichtet und im Herbst wieder abgebaut wird. 30 Meter unter mir schäumten und tosten die Wellen des Atlantiks. «Ja nicht nach unten schauen», lautete meine Devise, «die salzig-frische Meeresluft langsam ein- und ausatmen, mich an der Person vor mir orientieren». Die Brücke ist nur einen Meter breit, weshalb wir im Gänsemarsch die andere Seite — Carrick Island — erreichten. Diese Mutprobe habe ich bravourös bestanden — der Lohn dafür war die klare Sicht, die wunderbare Ausblicke auf die nahe schottische Küste erlaubte.
Überhaupt war das berühmte englische Wetter eine schöne Überraschung. Es hat prächtig mitgemacht auf unserer Reise von Portsmouth aus zu den südenglischen Atlantikinseln, der englischen Küste entlang bis hoch in den Norden Schottlands und nach Irland. Geregnet hat es nämlich nur, wenn wir gerade im Bus sassen — unter freiem Himmel jedoch genossen wir den Luxus, trockenen Fusses auf Erkundungstour zu gehen. Worüber wir froh waren, denn auf den abgelegenen Inselchen und Küstenabschnitten, die wir besuchten, gab es oftmals keine Wege — wir wanderten über Stock und Stein, Wiesen und Felsen. Aber nicht nur: Auf der kleinen Scilly-Insel Tresco flanierten wir durch den sorgfältig angelegten Klostergarten, wo uns der Duft von mehr als 20 000 exotischen Pflanzen umschmeichelte.
Gar nicht an Land gingen wir vor Skomer — dafür unternahmen wir eine abenteuerliche Erkundungsfahrt der Steilküste entlang im Zodiac-Schlauchboot. Vor Augen: ein Vogelparadies, das uns der holländische Vogelkundler, der unsere Gruppe begleitete, auf humorvolle Weise erläuterte. A propos Vögel: Ich habe mich verliebt. In die furchtlosen «Puffins». Den Papageitauchern, diesen drolligen, farbenfrohen Gesellen, kamen wir auf der schott ischen Isle of Lunga ganz nah. Tausende von ihnen leben auf der kleinen Insel. Neugierig posierten sie vor unseren Kameras, pickten danach, oder sie bastelten seelenruhig an ihren Nestern und liessen sich nicht stören.
Auf der schottischen Isle of Mull standen für einmal nicht Tiere und Pflanzen im Mittelpunkt, sondern ein Schloss. Das Duart Castle aus dem 14. Jahrhundert ist der Familiensitz des Maclean-Clans — der Besitzer Sir Lachlan Maclean wohnt noch immer hier und hiess uns persönlich willkommen. Übrigens: Schottenkaro ist nicht gleich Schottenkaro. Denn jeder Clan hat sein eigenes Design — so offenbart das Muster eines Schottenrocks die Familienzugehörigkeit seines Trägers. Sowohl das Duart Castle wie auch das dramatische Dunluce Castle, welches wir in Nordirland bestaunten, sind beliebte Filmkulissen. Letztere dient unter anderem als Drehort für die populäre Fantasy-Fernsehserie Games of Thrones.
Nach erlebnisreichen Tagen freuten wir uns auf die Annehmlichkeiten unseres schwimmenden Zuhauses. Die Crew der Silver Explorer verwöhnte uns regelrecht. Nach einem kühlen und aktiven Tag etwa erwartete uns in unserer Suite ein herrliches Schaumbad — eine nette Überraschung vom Butler. Eine aufmerksame Geste der Crew war auch die Geburtstagsüberraschung für einige meiner Mitreisenden: Ein Ständchen mit Gitarre und Gesang und eine hübsch dekorierte Kabine. Ich selber genoss die Mahlzeiten an Bord am meisten: Vom stilvoll eingerichteten Restaurant eröffnen sich herrliche Panoramablicke in drei Richtungen, und die kulinarischen Kunstwerke erfreuten meinen Gaumen täglich von Neuem.
Lehrreich und lustig, so ging es jeweils vor dem Dinner zu und her, wenn wir uns zu Tagesrückblick und Vorschau auf den nächsten Reisetag trafen. Dann stand das Lektorenteam, bestehend aus einem Historiker, einem Vogelkundler, einem Meeresbiologen und einem Botaniker, im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Die Reise endete mit dem Betreten von kulinarischem Neuland. In Dublin wurden uns Schweinebauch und Rinderbacke serviert — typisch irische Spezialitäten, die sogar richtig gut schmeckten. In Dublin nicht mehr auf meinem Speiseplan stand die Pille «Stugeron» gegen Seekrankheit — wir wohnten im Hotel.
Aufgezeichnet von: Evelyne Owa
Fotos: Marlise Eijking / DER Touristik Suisse AG