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... als ich Anfang der 90er-Jahre zum ersten Mal im südlichen Afrika einem Nashorn in der Wildnis begegnete. Majestätisch, stark, unberechenbar und doch so schutzlos stand dieses Tier vor mir. Es verkörperte eine immense, tiefe Ruhe, ich war sofort ergriffen von der Aura, die dieses mächtige Tier in seiner natürlichen Umgebung ausstrahlte.
Seit diesem magischen Moment zieht es mich, die oft und gerne alle Kontinente bereist, stets zurück in «mein» Afrika. Das eigentliche Ziel der diesjährigen Reise war die Suche nach «meiner» adoptierten Nashorndame «Naledi» in ihrem neuen Zuhause in Botswana.
Stundenlang fuhren Map Ives (Leiter Rhino Conservation Botswana) und ich frühmorgens durch fantastische Landschaften. Die Wege sind holprig, oft ist gar keiner da, der Weg wird zum Ziel. In diesem Frühling, in dem es viel geregnet hatte, waren die Gräser saftig und schimmerten in unzähligen Grün- bis Blautönen. Es sind die Weite des Horizontes, das Flimmern der Luft, das Gezwitscher der Vögel, das Brüllen der Löwen und natürlich die Vielfalt der Tiere, die mich immer wieder nach Afrika rufen. Welch unbezahlbarer Reichtum für unsere Welt! Bis in die 70er-Jahre waren die Nashörner in Botswana heimisch, galten dann aber bis Anfang 2000 als ausgestorben. Seit dem Jahr 2001 siedeln visionäre Einheimische mit grossem Einsatz Rhinos vom südlichen Afrika nach Botswana um, um die Tiere vor Wilderern zu schützen. Es kann gemäss Map bis zu acht Monate dauern, bis ein Nashorn vom Ursprungsland in die Wildnis Botswanas ausgesetzt wird. Der Buschmann Map Ives wird nachdenklich, wenn er uns von der Bedrohung dieser Grosstiere erzählt: «2,2 Nashörner werden heute täglich in Kwa Zulu Natal (Südafrika) gewildert. Gestern, heute, morgen; jeden Tag.»
Grosszügige Spenden und Patenschaften haben die Umsiedlung von Nashörnern aus den gefährdeten Gebieten nach Botswana ermöglicht. Heute leben gesunde Tiere im Okavango-Delta, wo sie sich wohlfühlen und zu unserer Freude vermehren. Aber mit der Umsiedlung ist es nicht getan. Wir überwachen, beobachten und schützen die Tiere.
Mehrere Teams von geschulten «Monitoring officers» sind jeden Tag unterwegs auf der Suche nach den Tieren. Dabei werden aus wissenschaftlicher Sicht wichtige Informationen gesichert. Doch auch die Ausrüstung ist aufwendig – der monatliche Unterhalt der Fahrzeuge verschlingt viel Geld. «Naledi» habe ich übrigens getroffen, es geht ihr sehr gut. Unter uns gesagt, ich glaube, sie ist trächtig, aber da kann ich mich auch täuschen. Das zu überprüfen, ist ein guter Grund für meine nächste Reise.
Kuoni Reisen und Private Safaris sind stolz, mit Friends of Rhino Conservation Botswana Switzerland zum Schutze der Nashörner auch für die nächsten Generationen zusammenarbeiten zu können.
Text: Rita Walthert
Fotos: DER Touristik Suisse AG
Erstveröffentlichung: 05. November 2018