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Ferien zu Hause wird für viele Menschen in der Schweiz immer populärer. Ich schliesse mich diesem Trend gerne an, denn die Schweiz hat neben ihrer sprachlichen und kulturellen Vielfalt auch eine unglaublich vielseitige Natur zu bieten.
Oft habe ich den Eindruck, dass erst wenigen bewusst ist, welche Fülle an Ausflugszielen unser Land zu bieten hat. Die Ausprägung der heimischen Natur ändert ebenso schnell wie die Mentalität der Einwohner: Zwischen dem volumenstärksten Gletscher der Ostalpen, dem Morteratsch Gletscher im Engadin, und der mediterransten Stadt der Schweiz-Locarno liegen schliesslich nur rund 195 Autofahrkilometer.
Mein erstes der drei Bündner-Ausflugsziele ist das Östlichste. Schon vieles wurde mir über den Morteratschgletscher erzählt, vor einigen Jahren war ich im Frühling zum Snowboarden dort, nun ist es an der Zeit, den Gletscher einmal im Sommer zu besuchen. Mit der Seilbahn lasse ich mich hinauf auf die Diavolezza befördern. Oben angekommen sind die grössten Bergspitzen von Graubünden bereits schon ersichtlich und zum Greifen nah. Ich steige mit einem Bergführer hinunter auf den Gletscher und lasse mir dabei den Rückgang der Eiszunge erklären. Die imposante Eislandschaft ist definitiv einen Besuch wert. Das Gehen auf dem Eis mit Steigeisen und das Hineinschauen in die Gletscherspalten ist etwas Besonderes. Dass ich dabei von einem erfahrenen Bergführer begleitet werde, gibt mir die nötige Sicherheit das atemberaubende Panorama richtig geniessen zu können. Ausserdem erfahre ich von ihm alles Wissenswerte rund um diese Naturschönheit aus erster Hand.
Ab und zu gehe ich gerne steil hinauf, am liebsten bis zum höchsten, noch begehbaren Punkt einer Bergspitze. Mein zweites Ausflugsziel liegt ganz in der Nähe vom Morteratschgletscher - der Piz Julier. Sicherlich kennen viele Schweizer den Julier Pass, welcher das Oberhalbstein Tal und das Engadin verbindet. Dieses Mal fahre ich nicht über den Pass, sondern halte kurz vor der Passhöhe an. Vom Parkplatz aus kann man den Piz Julier noch nicht sehen, nach einer Stunde gemütlichen Wanderns wird es steiler und das Kraxeln in den Felsen beginnt. Endlich sieht man auch den Piz wie er majestätisch in den Himmel ragt. Nach strengen drei Stunden Aufstieg, erblickt man ein gigantisches 360° Panorama. Eine Aussicht, die man selbst in Graubünden so kaum zu sehen bekommt. Diese Wanderung empfehle ich nur bei sehr guter Fitness und bei sonnigem Wetter. Es lohnt sich etwas Zeit auf dem Gipfel einzuplanen um die Aussicht in vollen Zügen geniessen zu können, bevor der wiederum strenge Abstieg nach unten beginnt.
Neben dem Wandern gehört auch das Biken zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen im Sommer. Mein drittes Ausflugsziel bereise ich deshalb auf zwei Rädern. Eine der spannendsten Bike-Destinationen, neben meiner Heimat Flims, ist Davos. Dort kann man zahlreiche technisch anspruchsvolle Single Trails hinunterfahren und mit der Bike-Tageskarte für 55.00 CHF wird man mit der Seilbahn zurück nach oben befördert. Einer der imposantesten Wege ist der Dischma-Trail, welcher auf dem Jakobshorn startet. Die Stunden auf dem Mountainbike machen hungrig und müde, für eine kurze oder längere Pause empfehle ich das Kaffee Klatsch in Davos Dorf. Das Angebot ist riesig und Kuchenliebhaber kommen voll auf ihre Kosten.
Dies sind drei Highlights von meinen Sommerferien in Graubünden. Weitere 25 Kantone warten noch auf mich!
Text & Bilder: Sina Candrian
Erstveröffentlichung: 30.10.2019