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Klassische Musik und prunkvolle Bauten, dafür ist Wien weltbekannt. Mit Städten wie Zürich, Auckland und München liefert sich die österreichische Kapitale ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wenn es um den ersten Platz in Sachen Lebensqualität geht. Fünf Orte, die man unbedingt gesehen haben muss:
Wer kennt Sissi und ihren Franzl nicht. Das einstige österreichische Kaiserpaar ist nicht nur dank Geschichtsunterricht, sondern auch durch den Historienfilm «Sissi, Schicksalsjahre einer Kaiserin», berühmt. Kaiser Franz Joseph wurde im Schloss Schönbrunn geboren und nutzte zusammen mit seiner Frau, die mit ganzem Namen Elisabeth Amalie Eugenie hiess, das prunkvolle Schloss als Sommerresidenz. Das sogenannte Millionenzimmer zählt zu den schönsten Rokokozimmern überhaupt. Und auch der Spiegelsaal beeindruckt: Hier musizierte Mozart schon als sechsjähriges Wunderkind. Heute gehört das Schloss Schönbrunn zum UNESCO Weltkulturerbe. Von den insgesamt 1441 Räumen, die das im 17. Jahrhundert erbaute barocke Anwesen zählt, sind nur 45 für die Öffentlichkeit zugänglich. Diese sind jedoch Grund genug zum Staunen. So auch der Irrgarten, der sich vor dem Schloss befindet. Im dazugehörigen Palmenhaus wachsen Pflanzen aus drei verschiedenen Klimazonen. Das gläserne Gebäude ist das grösste seiner Art auf dem europäischen Kontinent. Nebenan befindet sich mit dem Tiergarten Schönbrunn nicht nur der älteste bestehende Zoo der Welt; so wie er heute aussieht, gehört er auch zu den modernsten überhaupt. Ob ein Besuch im Schloss, im Park oder im Zoo — früh aufstehen lohnt sich. Denn so entgehen Sie dem Touristenansturm.
Der erste Bezirk, auch die Innere Stadt genannt, galt lange Zeit als das eigentliche Wien. Hier lassen sich die meisten Prachtbauten bestaunen. So zum Beispiel das Wahrzeichen der Stadt, der Stephansdom, mit dessen Bau im 12. Jahrhundert begonnen wurde. Auf einer Höhe von 107 Metern geniessen Besucher von der Türmerstube aus einen fantastischen Ausblick über die ganze Stadt.
Der historische Kern ist umringt von der Ringstrasse, auf der noch heute die Ruinen der einstigen Stadtmauern zu sehen sind. Den Bau der prunkvollen Strasse hat kein geringerer als Kaiser Joseph persönlich in Auftrag gegeben. Hier reiht sich ein monumentales Gebäude an das andere: darunter die Staatsoper, das Parlament, das Rathaus, das Burgtheater und die Universität Wien. Das grosse Plus dieses Bezirks: Er lässt sich wunderbar zu Fuss erkunden — oder von einem Fiaker aus besichtigen. Für die typisch wienerische Stärkung lohnt sich ein Abstecher ins Restaurant Figlmüller. Die Schnitzel sind tellergross und schmecken köstlich. Zum Dessert geht es ins Hotel Sacher, dessen gleichnamige Torte der Dessert-Traum schlechthin ist. Wer nach so viel österreichischem Gaumenschmaus einen Verdauungsspaziergang benötigt, promeniert auf der Kärntner Strasse. Hier befindet sich auch ein grosses Einkaufszentrum.
Abseits der Prunkbauten und teuren Geschäfte findet man in den Gassen rund um den ersten Bezirk auch ein anderes Gesicht der Hauptstadt: In dieser feinen Wohngegend gibt es Boutiquen und kreative Ateliers. Es lohnt sich, nach versteckten Schätzen zu suchen: in den Innenhöfen, Durchhäusern und Pawlatschen stösst man oft auf ein Paralleluniversum zum städtischen Leben draussen. Hier herrscht Ruhe abseits des städtischen Rummels.
Wer Wiener Prater hört, denkt meist an Riesenrad, Achterbahnen und Karussells. Der bekannte Vergnügungspark bietet 250 Attraktionen und ist sowohl für kleine als auch für grosse Gäste absolut sehenswert. Was aber nicht alle wissen: Zum sechs Quadratkilometer grossen Areal gehört auch der Grüne Prater. Einst ein kaiserliches Jagdrevier, ist er heute mit seiner grossen Wald- und Wiesenfläche ein Naherholungsgebiet für Städter und die grüne Lunge Wiens. Der Prater befindet sich im zweiten Bezirk.
Etwas ausserhalb von Wien laden Heurigerlokale zu einer gemütlichen Runde. In diesen Restaurants werden Weine aus Wien serviert, aber auch diverse regionale Jungweine. Auf letzteres lässt schon der Name schliessen, denn Heuriger stammt vom süddeutschen Begriff heuer ab. Zu den bekanntesten Weinschenken zählen der Heuriger Hirt, das moderne Heuriger Göbel oder das traditionsreiche Weingut Mayer am Pfarrplatz, das es seit dem 17. Jahrhundert gibt. Hierhin hat sich auch Beethoven zurückgezogen, um an seiner 9. Symphonie zu arbeiten. Nebst vorzüglichem Wein kommen Besucher auch in den Genuss einer guten Aussicht. Denn in der Regel sind die Lokale etwas erhöht gelegen und bieten Blick auf die Weinberge oder die Donau.
Für einen Spaziergang ausserhalb der europäischen Grossstadt lohnt sich ein Besuch im 19. Wiener Bezirk Döbling. Hier befindet sich der 400 Meter hohe Reisenberg — auch Am Cobenzl genannt — auf dem jene Weinreben wachsen, die den Wein für viele Wiener Heuriger liefern. Der Ort ist ein Eldorado für Liebhaber von Natur und Ruhe; denn aufgrund seiner Lage findet man hier nur wenige Touristen. Lange Waldspazierwege, traditionelle Weingüter und eine prächtige Aussicht auf die Skyline von Wien machen den Reisenberg einzigartig.
Fotos: iStock, Carole Tavares