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Tipps für eher unbekannte Orte auf der Insel der Vulkane
Der Zauber Islands ist ungebrochen - und das, obwohl es auf der Insel im Sommer nicht viel wärmer als zehn Grad wird. Seit dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010, der den Flugverkehr der halben Welt lahm legte, hat sich die Zahl der Touristen verdoppelt. Vergangenes Jahr besuchten fast eine Million Reisende die Insel im hohen Norden. Sie sind begeistert von der wilden Natur, von der Einsamkeit und von den schwarzen Lavafeldern, die immer wieder die Farbe wechseln.
In Island ist alles fremd. Verlässt man die Ringstrasse N1, wo sich die meisten Touristen tummeln, fährt man plötzlich stundenlang alleine durch die magische Landschaft. Wer Reykjavik, den Geysir, die Blaue Lagune und den Gullfoss-Wasserfall schon gesehen hat, dem seien hier fünf eher unbekannte Orte empfohlen, mit denen einen Island noch mehr für sich einnimmt.
Glauben Sie an Elfen? Nur jeder zehnte Isländer antwortet auf diese Frage: Ja! Trotzdem wurden sämtliche Häuser in Hafnarfjördur - der selbst ernannten «Stadt der Elfen» - sorgfältig um jene Lavafelsen herum gebaut, in denen gemäss den «Sehern» Elfen wohnen. Mehr erfährt man auf dem Spaziergang von Sibba Karlsdottir: Sie führt Reisende, die sich für Elfen, Trolle und Zwerge interessieren, für umgerechnet rund 30 Franken durch ihre Heimat. Eine Stadtführung der besonderen Art!
Die Küstenwanderung von Hellnar nach Arnarstapi dauert gerade mal eine Stunde - und trotzdem ist sie etwas vom schönsten, was Island zu bieten hat. Schroffe Felsen, modelliert von Wind und Wasser, ragen ins tiefblaue Meer hinaus. Aus den dunklen Höhlen hört man die Schreie der Möwen, die dort ihr Nest bauen. In den Buchten liegt schwarzer Sand, steinerne Torbögen trotzen den Wellen. Ein guter Ausgangspunkt ist das Hotel Hellnar: Man blickt aufs Wasser und kann direkt zur Küstenwanderung starten. Gerne auch zweimal!
Hveragerdi, etwa 40 Kilometer östlich von Reykjavik, ist die Gartenstadt Islands. Hier baute man schon in den 1920ern die ersten Gewächshäuser und heizte sie mit Erdwärme. Von irgendwo her mussten ja die Früchte kommen! Heute noch wachsen hier Bananen, Tomaten und die farbigsten Blumen - ein Stück üppige Tropen auf der sonst sehr kargen Insel. Ein Wanderweg führt ins Tal der heissen Quellen, wo man sich ins warme Wasser legt, während einem der Wind um die Ohren pfeift.
Wer das Nirgendwo sucht, die totale Einsamkeit, für den ist das Hotel Glymur am Walfjord genau die richtige Adresse. Der Walfjord ist eine herrlich unberührte Gegend. Hier gibt es nichts - und doch alles, was man braucht, um zufrieden ins Bett zu sinken: eine magische Landschaft, die erst gegen Mitternacht im Dunkeln verschwindet, ein heisser Pool, von dem man über das tiefblaue Wasser des Fjords blickt, und ein Restaurant, das zarteste Forelle serviert.
Die Halbinsel Snaefellsnes gilt als der «Wilde Westen» Islands. Hier liegt der berühmte Snaefelljökull, jener Vulkan, der im Roman «Reise zum Mittelpunkt der Erde» von Jules Verne eine Hauptrolle spielt: Vom Krater beginnt der Abstieg in die Unterwelt. Snaefellsnes - das sind unberührte Strände, wo man Seelöwen und Wale beobachtet, wo man zauberhafte Wasserfälle entdeckt, dunkle Lavafelder und einsame Kirchen mitten im Nichts. Auf den Weiden grasen verzottelte Pferde und knuffelige Schafe. Magisch!
Text und Fotos: Stefanie Rigutto