Der Taxifahrer lässt die profillosen Reifen quietschen und hält sich offenbar für Lewis Hamilton. Mit weichen Knien erreichen wir unser Hotel und stellen fest: Der Verkehr in und rund um Valletta ist die Hölle. Also verzichten wir auf ein Mietauto und weichen auf organisierte Touren aus, die uns zu allen Sehenswürdigkeiten der Sonneninsel Malta bringen. Wir kommen nicht wegen des Clubbings hierher (obwohl das natürlich auch möglich ist), sondern wegen der unglaublichen Kulturschätzen und der wilden Natur. Während 6000 Jahren haben Megalithiker, Phönizier, Karthager, Römer und Normannen deutliche Spuren hinterlassen.
Schon bald stehen wir vor dem unscheinbaren Eingang des sagenhaften Hypogäums von Ħal-Saflieni mit seinen unterirdischen Hallen und Grabkammern. Russ an der Decke? Fehlanzeige. Wie schafften es bloss die Erbauer, ohne Licht riesige Räume und lange Korridore auf mehreren Stockwerken aus dem Fels zu hauen? Auch die rätselhaften Steinrillen der Cart Ruts harren einer plausiblen Erklärung.
Unweit des malerischen Fischerdorfes Marsaxlokk mit seinen bunt bemalten Booten ist unser nächster Halt die abgelegene Bucht des St. Peter’s Pool. Ein herrlicher Ort, um im türkisfarbenen Wasser zu planschen und zu schnorcheln. Den Tag lassen wir bei einem romantischen Dinner auf der Terrasse des The Villa Brasserie in St. Julian’s mit Blick auf die beleuchtete Bucht ausklingen und diskutieren, was wir noch alles besichtigen möchten: Blue Grotto, die atemberaubende Steilküste der Dingli Cliffs und ausgiebig das mittelalterliche Valletta, das 2018 europäische Kulturhauptstadt ist.
Text: Martin Wiedenmann
Bilder: DER Touristik Suisse AG
Erstveröffentlichung: 19. Juni 2018
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